Top

Kennst du schon den Oberpfälzer Wald? Zieh die Wanderschuhe an und lass uns gemeinsam diese vielfältige Region voller Seen, Burgen und Wälder erkunden! Im Auftrag des Tourismusverband Ostbayern e.V. war ich im Spätsommer und Herbst für drei Wanderungen im Oberpfälzer Wald unterwegs und konnte dabei verschiedene Landschaften und Highlights entdecken. Im Fokus meiner Tagestouren sollte die einfache Erreichbarkeit der Wanderwege mit dem ÖPNV stehen. Dazu findest du am Ende des Blogbeitrags auch mehr Informationen zu deiner Anreise. Meine erste Wanderung führte mich im Spätsommer  auf den Eisenbarth-Steig in Oberviechtach.

Werbehinweis: Dieser bezahlte Artikel fand in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Ostbayern e.V. statt. Meine persönliche Meinung sowie die Inhalte dieses Artikels wurden dadurch nicht beeinflusst.

Mein Tipp: Wenn du auf dem Wanderweg unterwegs bist, kannst du das Natur-Navi Oberpfälzer Wald nutzen!

Wer war Doktor Johann Andreas Eisenbarth?

Vor unserer Wanderung auf den Spuren des berühmten Doktor Eisenbarth war mir selbst noch nicht viel über den Handwerkschirurg bekannt, doch auf dem Wanderweg, welcher durch die Heimat des Doktor Eisenbarths führt, erfährt man an verschiedenen Stellen immer mehr über seine Lebensgeschichte. Wenn du dich dafür interessierst mehr über Johann Eisenbarth zu erfahren, solltest du unbedingt einen Besuch des Doktor-Eisenbarth- und Stadtmuseums direkt am Startpunkt (oder Endpunkt) des Rundwanderweges einplanen!

Bildquelle: Süddeutsche Zeitung

Bevor wir uns auf die Wanderung begeben, möchte ich noch kurz auf das Leben von Johann Andreas Eisenbarth, nachdem unser Wanderweg benannt ist, eingehen. Vielleicht hast du schon einmal die bekannten Zeilen eines Spottlieds aus dem 19. Jahrhundert gehört?

„Ich bin der Doktor Eisenbart,
Kurir‘ die Leut‘ nach meiner Art,
Kann machen, daß die Blinden geh’n,
Und daß die Lahmen wieder seh’n.“

Aber wusstest du schon, dass Doktor Eisenbarth heutzutage weitgehend für dieses Lied bekannt ist, welches sehr wahrscheinlich als Trinklied von Göttinger Studenten erfunden wurde? Ab 1800 machte dieses Lied seine Runde in Studentenverbindungen an den deutschen Universitäten und sorgte somit auch dafür, dass der Doktor Eisenbarth zwar nicht an Bekanntheit verlor, dafür aber an Glaubwürdigkeit. Das Lied wurde auch als Inspiration für verschiedene Romane, Opern und Theaterstücke genutzt. Doch was steckt eigentlich hinter dem Lied bzw. wie sah das Leben des bekannten Doktors nun wirklich aus?

Johann Andreas Eisenbarth wurde 1663 in Oberviechtach geboren. Man könnte vermuten, dass sein beruflicher Werdegang mit seinen Vorbildern zusammenhängt, denn Johanns Vater war ein Augen- & Wundarzt. So lernte er ebenfalls den Beruf des Okulist und Bruch- & Steinschneider wie einst sein Vater, machte sich damit selbstständig und zog durch das ganze Land, um vor allem Staroperationen, aber auch weitere Krankheiten, zu behandeln. Bisher konnte nachgewiesen werden, dass er in mindestens 83 Orten tätig war. Wenn du noch mehr über sein Leben erfahren oder einen Einblick in das Doktor-Eisenbarth- und Stadtmuseum bekommen willst, kannst du dir dazu das Video des Museums ansehen:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Auf den Spuren des berühmten Wanderdoktors

Unsere heutige Wanderung bringt uns auf den Eisenbarth Steig, welcher erst durch die Stadt Oberviechtach und vorbei an deren Sehenswürdigkeiten und dann weiter in die Landschaft rund um Oberviechtach führt. Auch ein besonderer Höhepunkt erwartet uns auf der Wanderung – die Burg Haus Murach. Der Wanderweg startet am Parkstadl in Oberviechtach bzw. direkt beim Marktweiher, der sich nur wenige Meter entfernt vom Parkplatz befindet. Wir kommen hier sehr früh an, sodass wir auf den ersten Metern der Wanderung noch in vollkommene Stille getaucht sind. Auf dem Weiher plätschert eine Entenfamilie hektisch und entfernt sich schnell, als unsere Schritte näherkommen, während die schon älteren Enten gemächlich ihre Runden durch den Weiher ziehen und sich keineswegs von uns und dem Klackern des Kameraabzugs stören lassen. Die Sonne strahlt schon auf uns herab und es wird stetig wärmer. Nach einer Umrundung des Weihers kommen wir am Stadtmuseum an und lassen die morgendliche Idylle hinter uns. Nun führt der Wanderweg erst einmal durch die Ortsmitte von Oberviechtach, bevor wir dann langsam Richtung Wald gehen. Doch befinden sich noch einige Sehenswürdigkeiten auf dem Weg, vor allem der Markplatz mit dem Eisenbarth-Brunnen ist ein einen Fotostop wert! Bevor uns der Weg aus der Stadt rausführen kann, halte ich mich noch schnell an den Tipp, den ich vorab bekommen habe und besorge zwei frische und warme Brezeln in der Bäckerei direkt beim Marktplatz. Nun kann der Tag schon fast nicht besser werden – mit Sonne im Nacken und dem Geruch einer frischen Brezel in der Nase wandern wir am WTC Memorial vorbei zum Eisenbarth-Gedenkstein und der Hanomag-Dampflok und befinden uns mittlerweile auf dem Bayerisch-Böhmischen Freundschaftsweg, der uns direkt ins Grüne führt.

Der Bayerisch-Böhmische Freundschaftsweg ist übrigens kein Wanderweg, sondern ein grenzüberschreitender Fernradweg, der auf ehemaligen Bahnstrecken und verkehrsarmen Straßen von Nabburg in der Oberpfalz nach Horšovský Týn in Tschechien führt. Uns bringt der Weg zwar nicht so weit weg und heute auch nicht nach Tschechien, doch schon nach wenigen Minuten befinden wir uns mitten im Grünen und die letzten Stadtgeräusche liegen weit hinter uns. Kurz nach der Drei-Bogen-Brücke biegt der Weg ab und nach einem kleinen Anstieg hinauf zum Waldrand bietet sich uns ein fantastischer Blick auf die Umgebung und die Burg Haus Murach. Hier stehen wie für unser Frühstück geplant auch perfekt einige Rastbänke und wir legen unsere erste kleine Pause ein. Mittlerweile steht die Sonne auch schon etwas höher und wärmt uns selbst am schattigen Waldrand. Heute ist ein perfekter Wandertag im Spätsommer – es ist angenehm warm, doch nicht zu heiß und die ersten Anzeichen des Herbstes sind zu sehen, besonders am Boden, wo schon die ersten Pilze etwas versteckt wachsen.

Nach unserer Rast schultern wir wieder die Rucksäcke und begeben uns in den Wald, der sich gerade mitten im Jahreszeitenwechsel befindet.

Wandern zur Burg Haus Murach

Wenn du meinem Blog länger folgst oder schon etwas darauf gestöbert hast, wirst du bestimmt bemerkt haben, dass ich eine große Vorliebe für Burgen, Schlösser und Burgruinen habe und mich besonders darüber freue, wenn diese auf Wanderwegen liegen. So ging es mir auch heute, denn die Burg Haus Murach thront imposant über dem Ort Obermurach und schon nach unserem ersten kleinen Anstieg konnten wir einen Blick auf sie erhaschen und damit auch die Vorfreude steigern. Die Burg in Obermurach zählt zu den sogenannten Höhenburgen, das heißt sie wurde auf einer natürlichen Anhöhe errichtet und diente damals im 12. Jahrhundert zur Überwachung der Handelswege nach Prag. Wie die meisten Burgen hat die Burg Haus Murach eine lange Vergangenheit voll schlechter Jahrzehnte/Jahrhunderte. Nachdem die Burg als Steinbruch genutzt wurde und dabei immer mehr verfiel, kaufte der Staat die Burg zurück und setzte sich für eine Konservierung ein. Heutzutage sind vor allem der Bergfried mit einer tollen Panoramaausicht, die äußere Ringmauer und die Zugänge zum Wohnturm gut erhalten, sodass sich eine Besichtigung der Burg definitiv lohnt. Wenn du dich mehr für die Burg interessierst, findest du im Museum von Oberviechtach eine Rekonstruktion. Natürlich ranken sich auch um die Burg Haus Murach einige Sagen und Mythen, besonders eine Sage ist bis heute bekannt. Hier wird von mehreren Riesen berichtet, die einst hier gewohnt haben und die arme Bevölkerung zum Bau der Burg zwangen.

Hinweis: Um in die Burg zu gelangen, musst du allerdings den Burgschlüssel vom Burgwart abholen. Dieser wohnt in der Hausnummer 58 Obermurach, was sich den Weg etwas weiter unten befindet. Wenn du in Oberviechtach startest und den Weg wie ich beschrieben habe, wanderst, musst du vor Obermurach erst rechts abbiegen und die Hauptstraße etwas hinuntergehen, bevor du direkt zur Burg hochgehst!

Wald des Mehlbügel

Wir lassen Obermurach hinter uns und erhaschen an ein paar Aussichtspunkten noch einen Blick auf die Burg, bis sie hinter uns immer kleiner wird. Mittlerweile befinden wir uns schon auf dem Rückweg, doch haben auch hier noch einiges zu entdecken – wie den Wald des Mehlbügels, zu welchem uns der Weg nun etwas steiler als zuvor führt. Auch hier lohnt es sich am Wegesrand eine Rast einzulegen (und sei es nur für weitere Fotos!).

Aus dem Wald hinaus bringt uns der Weg mit Blick auf das Oberviechtacher Becken in das Tal der Knauermühle und wieder zurück in die Innenstadt und zum Start- & Endpunkt. Hier kannst du deine Wanderung mit einem Eis oder leckerem Essen am Marktplatz ausklingen lassen!

Hinweise

  • Schwierigkeit: leicht
  • Länge/Dauer: 9 km
  • Startpunkt: Oberviechtach Parkstadl
  • Öffnungszeiten: jederzeit frei zugänglich
  • ÖPNV/Anreise: Mit Bahn bis Bahnhof Nabburg und mit RBO-Linie 6273 oder der BAXI-Linie 8403 von Nabburg nach Oberviechtach
  • Einkehrmöglichkeit: Direkt in Oberviechtach
  • GPS Daten: Hier kannst du die GPS Daten herunterladen
  • Eintritt zur Burg: Du musst den Burgschlüssel beim Burgwart Hausnummer 58 abholen
  • Die Wanderung ist nicht geeignet für Kinderwagen und Rollstuhl

Hej, ich bin Sophia! Was ich besonders mag: Wanderungen, veganes Essen, Schnee, Bayern, Musik, Fotografie, Serien, Regensburg.

kontakt@sophias-welt.de

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments