Die malerische Fachwerkstadt Miltenberg liegt beinahe angeschmiegt am Main und hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Ich hoffe auch dir mit meinem Beitrag Lust auf Miltenberg zu machen!
Werbehinweis: Die Pressereise fand in Zusammenarbeit mit dem Mainland Miltenberg – Churfranken e.V. statt. Meine persönliche Meinung sowie die Inhalte dieses Artikels wurden dadurch nicht beeinflusst. Bezahlt wurden die Anreise/Abreise, die Übernachtungen und die Aktivitäten.
Als ich am späten Nachmittag aus dem Zug steige und meinen Weg in Richtung Hotel einschlagen, fröstle ich kurz. Vor knapp fünf Minuten hat es zum Regnen angefangen und ich versuche mich zu beeilen. Ein angenehmer Duft schlägt mir aus dem nächsten Restaurant entgegen, ein Mann im Auto grüßt mich herzlich und ich muss lächeln. Hier fühle ich mich auf Anhieb wohl. Und während ich bei einem mittlerweile leichten Nieselregen die Brücke überquere, um auf die Altstadtseite Miltenbergs zu gelangen, sehe ich gleichzeitig zwei beeindruckende Bauten – das Torhaus auf der Mainbrücke und die Mildenburg. Auf das Tor zugehend überlege ich wie herrlich wohl der Ausblick von der Mildenburg sein muss; so schön wie die Lage am Hang schon ist. Doch das sollte ich am nächsten Tag, und glücklicherweise bei strahlendem Sonnenschein, noch sehen.
HOCH ÜBER DER STADT DIE MILDENBURG
Die Mildenburg war unser erstes Anlaufziel in Miltenberg. Am frühen Vormittag des nächsten und ersten Tages unserer gemeinsamen Reise trafen wir uns dort mit unserer Gästeführerin Dorothea, die uns die nächsten Tage begleiten und uns in die tiefer in die Geschichte Churfrankens einführen sollte. Die Lage der Burg ist – wie bei den meisten Burgen üblich – sehr beeindruckend. Schon alleine vom Burgvorhof hat man eine wunderbare Sicht auf die Stadt. Diese wird auch nur von der Aussicht vom Bergfried getoppt, die ich dir aber etwas weiter unten zeigen werde.
Die Mildenburg ist eine um 1200 erbaute Höhenburg und liegt auf 175 Meter über NHN. Die Burg thront malerisch am Hügel oberhalb der Stadt und wirkt dadurch schon sehr eindrucksvoll. Nicht immer hatte sie den Namen Mildenburg. Auch der lateinische Name Piemontanus, was soviel wie gütiger Berg bedeutet, wurde öfters verwendet. Die Burg wie wir sie heute sehen, gab es damals nicht, denn sie wurde über die Jahrhunderte mehrmals erweitert, wieder aufgebaut und restauriert. Nach einer längeren Zeit im Privatbesitz erwarb die Stadt Miltenberg letztendlich die Burg und machte sie zu dem, was sie heute ist: Ein Museum für moderne/zeitgenössische Kunst und voller spannender Ikonen. Neben dem Museum kannst du auch den Innenhof mit modernen Skulpturen besichtigen. Hier standen früher die Ställe polnischer Ochsen. Einen wohl größeren Kontraste gäbe es kaum! Auf den 30 Meter hohen Bergfried kannst du auch gehen – hier findest du neben einem Angstloch auch einen ehemaligen Kamin, eine “Toilette” und oben angekommen auch eine tolle Sicht über die Stadt, das Maintal und den Burgkomplex!
RUNDGANG DURCH MILTENBERG
Doch jetzt kehren wir der Mildenburg einmal kurz den Rücken und spazieren in die wunderschöne Altstadt Miltenbergs. Denn auch hier gibt es sehr viel zu entdecken! Die Altstadt erstreckt sich über knapp 1,5 km und ist gut dafür geeignet zu Fuß erkundet zu werden. Wenn man die Altstadt eingrenzen will, kann man sich einfach an den beiden Türmen – dem Mainzer Turm und dem Würzburger Turm – orientieren, denn genau dazwischen kannst du die mittelalterliche Innenstadt finden. Von der Burg aus begeben wir uns direkt in die Altstadt in Richtung Marktplatz und orientieren uns hierbei an den Zwillingstürmen der Stadtpfarrkirche St. Jakobus.
MARKTPLATZ IN MILTENBERG
Wenn du am Marktplatz ankommst, befindest du dich in einer der schönsten und idyllischsten Stadtkulissen Deutschlands. Nicht ohne Grund zählt dieser Ort hier auch zu den häufigsten Fotomotiven Deutschlands! Für mich ist der sogenannte Marktplatz am Schnatterloch nicht nur das Zentrum der Altstadt, sondern auch eine der romantischsten Plätze Deutschlands. Nicht zuletzt auch durch die vielen malerischen Fachwerkshäuser und bunten Blumen. Hier befindet sich auch das Stadtmuseum Miltenberg, welches sich der Geschichte Miltenbergs und dem Leben der Bewohner widmet. Das Fachwerkshaus, in welchem sich das Museum befindet, wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts auf einem älteren Fundament errichtet und später dann im Renaissancestil (siehe reich verzierte Erker) umgebaut. In der Ausstellung finden sich z. B. Gold- & Silbermünzen aus dem Mittelalter und ein Toragiebel aus dem ältesten noch erhaltenen Synagogenbau Deutschlands wieder.
Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt sind das Mainzer Tor, das Würzburger Tor, die Stadtpfarrkirche St. Jakobus, das alte Rathaus und die Franziskanerkirche. Doch, wenn du Miltenberg genauer kennenlernen willst, lege ich dir Miltenberg 14 Uhr ans Herz, ein klasse Konzept, welches dich bestimmt auch überzeugt!
Seit fünf Jahren nunmehr gibt es Miltenberg 14 Uhr. Das Prinzip? Eine täglich wechselnde Führung um Punkt 14 Uhr. Darunter sind das Museum Burg Miltenberg, das Museum Stadt Miltenberg, ein Brauerei Erlebnis und eine klassische Stadtführung. Hier kannst du mehr darüber erfahren.
SCHNATTERLOCH
Nur ein paar Meter entfernt vom Marktbrunnen befindet sich das Schnatterloch beim Schnatterlochturm. Das Schnatterloch ist Miltenbergs älteste Stadtgrenze und ein ursprünglicher Entwässerungsgraben bis zum Main. Der Name stammt von dem mittelalterlichen Wort “snade” ab, was so viel wie Grenze bedeutet.
KULINARIK IN MILTENBERG
Miltenberg hält eine ganz besondere Auszeichnung inne, denn die hübsche Stadt ist ein offizieller bayerischer Genussort. Von diesen Genussorten gibt es in Bayern nur 100 Stück und alleine in Churfranken gibt es drei von diesen Genussorten.
Doch was zeichnet einen Genussort überhaupt aus?
An einem Genussort bekommst du einmalige kulinarische Erfahrungen. Hier wird auch viel Wert auf regionale Zutaten gelegt! Ich würde dir gerne meine drei kleinen (subjektiven) “Genussorte” in Miltenberg vorstellen.
ZIPF’S WEIN- UND GASTHOF
In Zipf’s Wein- und Gasthof habe ich mich gleich auf den ersten Anblick verliebt. Das Fachwerkshaus bezaubert von außen mit seinen bunten Blumen, Weinreben und charmanten Sitzgelegenheiten. Und das Essen war einfach köstlich – ungelogen! Die Semmelknödel mit frischen Pfifferlingen waren mitunter die besten, die ich je gegessen habe! Ideal ist auch die Lage des Gasthofs. Dieser liegt nur ein paar Minuten vom Marktplatz mitten in der Altstadt von Miltenberg. Ein Besuch des Gasthofs kann ich nur empfehlen!
GASTHAUS “ZUM RIESEN”
Das Gasthaus Zum Riesen ist durchaus überregional bekannt, da es eines der ältesten Gasthäuser Deutschlands ist. Schon, wenn man auf den “Riesen” zugeht, fällt einem etwas besonderes auf – der Brauerstern am Wirtshausschild unterhalb der Figuren und Wappen. Der Brauerstern (auch Bierstern oder Braustern genannt) ist ein Sechsstern und ein Zunftzeichen der Mälzer und Brauer. Der Stern soll mit dem Dreieck Elemente “Feuer, Luft und Wasser” und dem Dreieck Zutaten “Malz, Wasser und Hopen” das Brauen symbolisieren. Fun Fact: Im Mittelalter diente er den Leute als Wegweiser zum Bier, da der Großteil der Bevölkerung damals weder schreiben noch lesen konnte.
Das Gasthaus zum Riesen hatte seit dem 19. Jahrhundert sein Braurecht und wird heutzutage von der Faust Brauerei bewirtschaftet. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und hatte über die Jahrhunderte immer wieder ganz besondere Gäste wie Kaiser Barbarossa, Karl IV., Theodor Heuss, Albrecht Dürer, Heinz Rühmann und Elvis Presley. Doch wie ist denn das Essen in Deutschlands ältestem Gasthaus? Die Speisekarte des Gasthaus gefällt mir auf Anhieb, da sie im Stil einer Zeitung gehalten und somit auch mal eine kreativere Form als die üblichen Karten hat. Auswahl hat man definitiv genügend – auch Vegetarier und Veganer finden hier die ein oder andere leckere Speise! – und man kann sich tagesabhängig zwischen warmen und kalten Speisen entscheiden. Hier gibt es übrigens auch ein Bier namens Riesen-Spezial, welches nur in dem Gasthaus ausgeschenkt wird. Die Atmosphäre hier ist ziemlich urig und urgemütlich, das Essen sehr gut und das ganze Abendessen ein kleines geschichtliches Erlebnis!
LENA’S CAFÉ
Lena’s Café liegt mitten im Herzen der Altstadt und verzaubert durch die herzliche, gemütliche Stimmung und das angenehme Ambiente. Wie sie so schön auf der Seite schreiben, eignet sich das Café perfekt um den Alltag zu vergessen. Und genauso fühlt man sich hier auch. Das Bistro beglückt einen dann beim Entspannen auch mit leckeren kleinen Gerichten wie Wraps, Paninis, Sandwiches Toasts und liebevoll hergerichteten Pausenbroten. Auch Vegetarier und Veganer kommen hier auf ihre Kosten – sei es bei süßen oder deftigen Speisen!
ABSTECHER ZU DEN HEUNESÄULEN
Zwar gehe ich in einem weiteren Beitrag noch näher auf die Burgen und Schlösser in Churfranken und somit auf weitere Ausflugsziele in der Umgebung von Miltenberg ein, doch ich möchte noch gerne die Heunesäulen als Ausflugsziel bei Miltenberg hinzufügen. Vielleicht kennst du dich schon etwas in Churfranken aus und dir sagt der Begriff “Heunesäulen” etwas oder es geht dir wie mir und du kannst dir darunter nichts vorstellen. Dann kannst du jetzt gespannt sein, denn ich entführe dich in ein ganz besonders spannendes Mysterium! Die Heunesäulen befinden sich nur ein paar Fahrminuten außerhalb von Miltenberg auf dem Bullauer Berg – zwischen Miltenberg und Mainbullau. Von dem ausgeschilderten Parkplatz bist du zu Fuß in knapp 10 Minuten bei den Säulen. Als wir bei den Säulen ankommen bin ich gleichermaßen beeindruckt wie erstaunt und frage mich zugleich, warum solch massive Steinsäulen mitten im Wald herumliegen. Die fünf Sandsteinsäulen sind über sieben Meter lang, haben einen Durchmesser von 1,30 Metern und sind mittlerweile zu großen Teilen von Moos bedeckt. An der Stelle, an der sie liegen, wurden die Buntsandsteine anscheinend auch gebrochen und roh behauen. Aus historischer Sicht haben sich die Säulen lange den Römern zuordnen lassen, da an dieser Stelle auch römische Münzen gefunden wurden. Mittlerweile gibt es dennoch eine aktuellere Theorie, laut welcher die Heunesäulen für den Mainzer Dom gebaut wurden. Doch ganz genau weiß man es auch heute nicht (und kann es nicht wissen), da jede Theorie zwar ihre Erklärungen hat, aber doch irgendwie nicht ganz plausibel ist. Spannend ist dies allenfalls und mit der Atmosphäre des Waldes wirkt der ganze Ort mystisch und verwunschen.