Wandern im Oberpfälzer Wald – Goldsteig Kostprobe
Kennst du schon den Oberpfälzer Wald? Zieh die Wanderschuhe an und lass uns gemeinsam diese vielfältige Region voller Seen, Burgen und Wälder erkunden! Im Auftrag des Tourismusverband Ostbayern e.V. war ich im Spätsommer und Herbst für drei Wanderungen im Oberpfälzer Wald unterwegs und konnte dabei verschiedene Landschaften und Highlights entdecken. Im Fokus meiner Tagestouren sollte die einfache Erreichbarkeit der Wanderwege mit dem ÖPNV stehen. Dazu findest du am Ende des Blogbeitrags auch mehr Informationen zu deiner Anreise. Meine dritte Wanderung führte erneut auf den Goldsteig, dieses Mal bin ich die erste Etappe des Weitwanderwegs im Steinwald gewandert, was meine längste Wanderung der drei Wandertouren im Oberpfälzer Wald war.
Werbehinweis: Dieser bezahlte Artikel fand in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Ostbayern e.V. statt. Meine persönliche Meinung sowie die Inhalte dieses Artikels wurden dadurch nicht beeinflusst.
Mein Tipp: Mein Tipp: Wenn du auf dem Wanderweg unterwegs bist, kannst du das Natur-Navi Oberpfälzer Wald nutzen!
Was ist der Goldsteig?
Auf meinem Blog habe ich schon des Öfteren über den Goldsteig berichtet, da ich schon auf mehreren Etappen des Weges gewandert bin. Der Goldsteig ist einer der 14 Top Trails of Germany und ist durch 13 Querverbindungen an den tschechischen Goldsteig angebunden. Es gibt auch auf dem Goldsteig zahlreiche Alternativen und Zuwege, sodass man hier insgesamt auf ein Wandernetz von 2000km Länge kommt. Auf dem Goldsteig durchquerst du das größte zusammenhängende Waldgebirge Mitteleuropas und insgesamt fünf Naturparks und zwei Nationalparks auf 660 Kilometer. Der Goldsteig ist in eine südliche und eine nördliche Variante eingeteilt, doch beide Wege beginnen hier in Marktredwitz. Die Nordroute ab Thanstein verläuft über die 1000er Gipfel des Bayerischen Waldes und ist im Gegensatz zu der Südroute anspruchsvoller. Die Südroute bewegt sich vor allem im Vorderen Bayerischen Wald, ist aber nicht weniger reizvoll! Mit meiner heutigen Wanderung „Goldsteig Kostprobe“ will ich dir genau das vermitteln, was der Name schon verspricht. Auf den knapp 20 Kilometern bekommen wir beim Wandern eine Vorstellung von dem Wandergenuss, den der Goldsteig verspricht und mit sich bringt. Da der Fernwanderweg ein Qualitätswanderweg ist und zu den Top Trails zählt, haben wir hier beim Wandern viele Vorteile. Die Wege sind sehr naturbelassen, die Beschilderung ist ausgezeichnet und es gibt viele tolle Gastgeber und Einkehrmöglichkeiten auf dem Weg. Packen wir unseren Rucksack und los geht’s – auf den vielfältigsten (und meinen liebsten) Qualitätswanderweg Deutschlands!
Erste Etappe des Goldsteigs
Was definitiv auch für eine Wanderung auf dem Goldsteig spricht, ist die gute Anbindung an den ÖPNV, mit dem Zug erreichen wir Marktredwitz von Regensburg aus in unter zwei Stunden. Der Startpunkt unserer heutigen Wanderung ist zugleich auch der Startpunkt des gesamten Goldsteigs, weshalb wir hier auch das Goldsteig Einstiegsportal mitten im Auenpark finden und noch schnell ein Foto an dem Stein mit der bekannten Wegemarkierung des Goldsteigs neben der Drei-Bögen-Brücke machen. Hier bekommst du auch noch einmal einen guten Überblick über den gesamten Fernwanderweg. Wir starten recht früh am Morgen, denn heute steht unsere längste Wanderung bis jetzt an – 20 Kilometer führt der Weg durch den herbstlichen Steinwald und wartet auch mit einigen Sehenswürdigkeiten auf. Das Highlight der heutigen Tour ist die Burgruine Weißenstein, über die ich auf meinem Blog auch schon einmal berichtet habe. Wir haben uns passend zum Wetterbericht Regenjacken und Mützen eingepackt, was mir schon am Anfang unserer Wanderung hilft, als dicke Regentropfen auf uns hinabprasseln. Wir wandern durch den Auenpark, in welchem früh morgens viele mit ihrem Hund unterwegs sind oder gerade eine Joggingrunde einlegen, und ich genieße das Rascheln der dichten Blätterdecke unter meinen Füßen.
Auf ins Herz des Steinwalds
Über Stock und Stein, Wiesen und Felder führt uns der Goldsteig immer weiter rein in die Natur. Hier ist der Weg noch sehr gemächlich und am Rande der weiten Felder kannst du die hügelige Landschaft genießen. Wir hatten „leider“ etwas Nebel, sodass wir nicht weit in die Ferne blicken konnten, dafür hat der Nebel und das Wetter alles besonders mystifiziert, vor allem die Wälder. Entlang an kleineren Dörfern wandern wir immer mehr in das Herz des Steinwalds hinein, bis wir unseren ersten Halt am Marktredwitzer Haus einlegen. Das Marktredwitzer Haus ist ein besonders für Wanderer beliebter Gasthof, welcher direkt am Goldsteig liegt und somit natürlich auch für uns der perfekte Ort für eine Pause ist! In meiner Zusammenfassung aller wichtigen Informationen am Ende des Beitrags stehen auch die aktuellen Öffnungszeiten des Gasthofs. Nach einer kleinen Stärkung wandern wir etwas bergauf Richtung Basaltpferdchen, unsere erste Sehenswürdigkeit mitten im Steinwald. Die Basaltpferdchen kann man leicht übersehen, also achte auf die Beschilderung (nahe des Parkplatzes sieht man auch einen Weg abgehen). Schon nach wenigen Metern treffen wir auf die kleine Felsengruppe, die das höchste Vorkommen von Basalt im Steinwald und damit auch eine Besonderheit in der Oberpfalz ist. Neben den Basaltpferdchen findest du auch eine Informationstafel mit Hintergründen zur Entstehung und Geschichte. Beide Felsen zusammen gehören zu einem Basalt-Förderschlot und erinnern an ein Gespann aus Pferden, wodurch sie auch zu ihrem Namen gekommen sind.
Vorbei an den zwei Pferdchen wandern wir auf Forstwegen durch den herbstlichen Wald und erfahren dabei durch Schilder entlang des Weges mehr über die Landschaft und Geografie, wie z.B. welche verschiedenen Pflanzenarten hier wachsen. Der Abschnitt zwischen den Basaltpferdchen und der Burgruine Weißenstein und der Dreifaltigkeitskapelle gehört zu meinen absoluten Lieblingswanderwegen im Herbst. Der Wald leuchtet in allen Farben des Herbstes und in fast keinem anderen Waldgebiet in Bayern habe ich jedes Jahr so viele große und wunderschöne Fliegenpilze entdeckt, also halte beim Wandern unbedingt die Augen offen und achte auf den Wegesrand! Zwar wandern wir hier nur wenige Kilometer hinauf zur Burg, doch der Wald verändert sich auf der kurzen Strecke stetig. Während man sich am Anfang noch auf weiten Wegen befindet, kann man kurz vor dem Anstieg zur Burgruine zwischen zwei Wegen wählen. Der etwas längere Weg hinauf zur Burg ist flacher und breiter, der kürzere und steinigere Weg dafür ist abenteuerlicher und immer wieder ein Erlebnis. Für wenige Minuten befinden wir uns in einer Art Allee und die Bäume biegen sich über unserem Kopf zusammen und bilden ein unglaubliches orangenes Blätterdach. Schon kurz darauf gibt uns der Weg wieder frei und die letzten Meter zur Burgruine stehen an. Kurz bevor ich die Ruine durch die Bäume erspähen kann, legt sich ein tiefer Nebel über unseren Wanderweg und die Sonne verschwindet für kurze Zeit hinter dichten Regenwolken. Von einer Sekunde auf die andere hat sich die Stimmung des Waldes geändert und ich beobachte fasziniert, wie der Nebel sich vor uns über dem satten Moos bewegt. Für einen kurzen Moment umgibt mich ein Gefühl, als stünde ich in einem Märchenwald, ein Wald aus alten Sagen und Legenden.
Wandern zur Burgruine Weissenstein
Doch wir müssen natürlich auch weiterwandern und so setzen wir unseren Weg zur Burgruine Weißenstein fort. Ich entdecke die Burgruine durch die Zweige der Bäume und wir kommen an unserem Höhepunkt der heutigen Wanderung an. Die Burgruine Weißenstein gehört zu meinen absoluten Lieblingsburgen in Bayern und mit ihrem Panoramablick vom Bergfried aus ist sie auch wie geschaffen für die Kostprobe des Goldsteigs. Die Geschichte der Burg reicht zurück bis ins 11. Jahrhundert, bis ins 16. Jahrhundert wurde sie als Mehrfamilienburg genutzt und danach leider aufgegeben. Ende des 20. Jahrhunderts hat man dann die Möglichkeit ergriffen und die Burg umgehend restauriert und saniert, sodass sie heute eine der beliebtesten Ausflugsziele der Region ist. Die Ruine steht dem Berggipfel des 850 Meter hohen Weißenstein, die Felstürme rund um die Burg sind als Geotop ausgezeichnet. Die Burgruine ist frei zugänglich, wenn du die Möglichkeit hast, solltest du dir den Ausblick vom Bergfried nicht entgehen lassen. Wenn du mehr über die Geschichte erfahren willst, findest du direkt neben der Burgruine einen Informationspavillon und online hier mehr Informationen.
Die Burg besticht für mich nicht nur durch die atemberaubende Aussicht, sondern auch durch die einzigartige Lage und bizarren Felsformationen. Die Burgruine zieht nicht nur Wanderer an, sondern dient auch als Veranstaltungsort für Konzerte und Theateraufführungen. Bei einer Besichtigung der Burg empfehle ich dir auch den Äußeren Rundgang um die Burg.
Abstecher Kapelle
Bevor wir dem Wanderweg weiter zum Kiebitzstein folgen, machen wir vorab noch einen kleinen Abstecher zur idyllischen Dreifaltigkeitskapelle. Auch hier beeindruckt der Wald durch die herbstliche Stimmung! Die kleine Kapelle liegt auf dem Steinwaldweg/Fränkischen Gebirgsweg etwas höher als die Burgruine Weißenstein und ist auch für Wanderer geöffnet. Vor der Kapelle findest du die sogenannten Sühnesteine, die angeblich hier hinaufgetragen wurden, um dadurch Vergebung für Sünden zu erhalten.
Auf zum Kiebitzstein
Nicht weit von der Burgruine entfernt, liegt ein ganz besonderer Ort. Der Kiebitzstein ist eine natürliche Felsformation und eines der besonderen Geotope des Steinwaldes. Der Kiebitzstein ist so groß, dass es ein begehbares Tor geworden ist, in welches man auch hineingehen kann! Im Steinwald liegen viele solcher „Felsentore“, manchmal auch etwas versteckter, aber der Kiebitzstein ist aufgrund seiner Lage und Nähe zur Burgruine Weißenstein, seiner Größe und der Lage mitten am Goldsteig besonders beliebt.
Nach dem Kiebitzstein wandern wir dann die letzten Kilometer auf Waldpfaden hinab weiter nach Friedenfels, dem Etappenziel der heutigen Wanderung. In Friedenfels hast du dann auch wieder die Möglichkeiten einzukehren und deine Wanderung damit wunderbar abzurunden.
Hinweis: Bei herbstlichem Wetter solltest du definitiv Wanderschuhe (spätestens ab der Burgruine Weißenstein) tragen, da es beim Abstieg mit den vielen Blättern recht schnell rutschig werden kann!
Wow, was für wunderschöne Flecken!
Danke!