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Der Wecker klingelt um halb 5 und heute kann ich die geliebte Snooze Funktion nicht ausreizen. Als ich es schaffe die Augen zu öffnen und meine Gedanken hochzufahren, fällt mir der Grund des frühen Aufwachens wieder ein – wir gehen gleich auf eine Erdmännchen Safari! Mit der Erkenntnis kommt schon die Vorfreude und Aufregung, sodass ich nicht einmal 10 Minuten später fertig angezogen und bereit zur Abfahrt bin. Wir müssen etwa 16 Kilometer zu dem Startpunkt der Tour fahren und hier ist Pünktlichkeit angesagt, schließlich können die scheuen Tiere jederzeit ihren gemütliche Bau verlassen und in die Sonne kommen.

Hinweise

  • Dauer: Zwischen 2-3 Stunden
  • Eine Reservierung ist erforderlich!
  • Eintritt: 660 ZAR pro Person, umgerechnet in etwa 41 € (Stand Februar 2022, Gäste der De Zeekoe Farm bekommen einen Rabatt)
  • Du musst selbst zum Startpunkt kommen/fahren
  • Es ist eine Sonnenaufgangstour
  • Kinder unter 10 Jahren sind nicht erlaubt
  • Man sollte die Temperaturen nicht unterschätzen und sich lange Kleidung anziehen!
  • Packe auf jeden Fall ein Fernglas ein oder verwende beim Fotografieren ein Teleobjektiv, somit kannst du die Tiere viel besser erkennen!
  • Hier kannst du mehr über die Erdmännchentour von De Zeekoe erfahren

Erdmännchensafari in Oudtshoorn

Wo leben sie?

Wilde Erdmännchen leben vor allem in (halb)trockenen Gebieten der afrikanischen Halbwüste und in der Savanne und bevorzugen dabei Landschaften mit kurzem Grasland. Oudtshoorn in der kleinen Karoo zusammen mit der Kalahari Wüste sind eine der wenigen Orte, an denen du eine geführte Erdmännchen Safari unternehmen kannst.

Spannende Fakten

Erdmännchen gehören mit dem Löffelhund, dem Erdferkel, dem Stachelschwein und dem Erdwolf zu den so genannten Shy 5.

  • Die Anführer der Familie sind das dominante Weibchen und das dominante Männchen
  • Nur das dominante Weibchen darf Kinder bekommen, die anderen Weibchen nicht
  • Wenn das dominante Weibchen stirbt, geht das dominante Männchen und die älteste Tochter wird das dominante Weibchen
  • Die Ohren der Erdmännchen sind klein und können geschlossen werden, um die Ohren beim Graben vor Sand zu schützen
  • Erdmännchen trinken und baden nicht – ihren Bedarf an Wasser decken sie durch Insekten. Wenn die Außentemperatur höher als die Körpertemperatur ist, kauen sie auf Sukkulenten
  • Sie ernähren sich vor allem von Insekten, Eiern, Eidechsen, Schlangen, Vögeln und Skorpionen

Unterwegs mit einem Guide

Erdmännchen in Afrika? Irgendwas daran kommt mir bekannt vor. Ach, ja genau.. Hummeldumm! Ein Roman von Tommy Jaud, in welchem eine Reisegruppe, die nicht unterschiedlicher sein könnte, eine zweiwöchige Rundreise durch Namibia unternimmt. Währenddessen kommen auch Erdmännchen vor, sodass ich mit dem Buch tatsächlich auch gelernt habe, wo Erdmännchen überall leben.  Ansonsten habe ich diese besonderen Tiere nur einmal in einem Zoo gesehen, doch diesen wahrscheinlich nicht viel Bedeutung und Zeit geschenkt, da ich mich in Zoos schon immer unglaublich unwohl gefühlt habe. Desto mehr habe ich mich auf meine erste „Safari“ gefreut, bei welcher wir zum Sonnenaufgang eine Familie wilder Erdmännchen beobachten konnten.

Als Gäste der De Zeekoe Guest Farm haben wir die angebotene Erdmännchentour gleich dazugebucht und ich habe den ganzen Vortag schon darauf hingefiebert. Als es am nächsten Morgen dann endlich soweit war, sind wir noch etwas müde zu dem Startpunkt gefahren und haben uns der Gruppe angeschlossen. Unser Guide für die heutige Safari hat uns zugleich abgeholt und uns mit urkomischen Geschichten vergangener Safaris erheitert und damit auch endgültig aufgeweckt. Alle haben sich einen Stuhl geschnappt, noch einmal das Kameraequipment gecheckt und sind dem Guide Richtung Sonnenaufgang gefolgt. Nur ein paar Gehminuten vom Parkplatz entfernt konnten wir unsere Stühle aufsetzen, sich in die Jacken reinkuscheln und warten. Warten und warten, bis die Erdmännchen an diesem frischen Samstag auch die ersten Sonnenstrahlen genießen wollen.

Die Zeit ist für mich dank vieler Geschichten und Fakten über diese putzigen Tierchen schnell vergangen und während die Erdmännchen noch beschlossen haben heute auszuschlafen (wer kann es ihnen verdenken?), sind auch in unserer Gruppe die ersten Augen zugefallen. Doch dann, ein Geräusch!

Das erste Erdmännchen steckt schon fast schüchtern seinen Kopf aus dem Bau und scheint die Sonnenstrahlen förmlich in sich aufzunehmen. Ein leises Geräusch an die anderen Erdmännchen und da sind sie – guck, jetzt sind es schon drei Erdmännchen! Nun war auch die letzte Person hellwach und schaute gespannt, fast schon gebannt, auf diese Wildtiere, die uns zu bemerken und doch zu tolerieren schienen.

Während wir alle von einem aufgeregtem Tuscheln hin zu einem aufgeregtem Schweigen wechselten, redete unser Guide in normaler Lautstärke weiter und sprach ein paar Regeln nochmal deutlich aus – wir sollten weder aufstehen noch uns plötzlich bewegen, vor allem nicht von der Gruppe weg. Wie ich hier schon gelernt und auf den anderen Safaris ebenso anwenden konnte: Tiere nehmen uns als Einzelpersonen anders und mehr als Gefahr wahr als ein Auto oder wie bei den Erdmännchen eine Gruppe. Wenn wir diese zwei simplen Regeln befolgen würden, würden die Erdmännchen uns im Gegenzug dafür so nah neben ihnen tolerieren. Und so hielten wir uns selbstverständlich alle daran und genossen das Schauspiel der erwachenden Wildtiere – wie sie sich in der Sonne aufwärmen, miteinander kommunizieren, kämpfen und sich vor Flugzeugen und Vögeln wegducken und verstecken. So bekamen wir einen kleinen Einblick in das Leben dieser wirklich besonderen Tiere, die mir zugleich auch ans Herz gewachsen sind.

Hej, ich bin Sophia! Was ich besonders mag: Wanderungen, veganes Essen, Schnee, Bayern, Musik, Fotografie, Serien, Regensburg.

kontakt@sophias-welt.de

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