Die Vintgar Klamm im Nationalpark Triglav war unser erstes Ausflugsziel in Slowenien und eigentlich auch das Erste, was ich von Slowenien gesehen habe. Wenn ich den Blick aus dem Auto und die Parkplätze nicht mitzähle. Tatsächlich war Slowenien für mich jahrelang nur ein Durchreiseland für Kroatien, doch je mehr ich mich mit dem Land beschäftigt habe, desto mehr wuchs in mir der Wunsch auch einmal länger als 5 Minuten in Slowenien zu verweilen.
So entschieden wir uns zwei Tage Slowenienurlaub vor Kroatien zu hängen, um wenigstens einen kleinen Einblick in das Land zu bekommen. Oder eher einen Vorgeschmack.
Die Vintgar Klamm ist eine der meist besuchtesten Sehenswürdigkeiten und schönsten Natursehenswürdigkeiten von Slowenien. Der Nationalpark Triglav ist das größte Schutzgebiet Sloweniens und beeindruckt durch seine atemberaubend schöne Natur (nicht übertrieben!). Dadurch finden sich hier auch viele Wanderer, Kletterer und Naturliebhaber wieder. In dem Naturpark – dem einzigen in Slowenien! – findest du stille Momente auf Bergen, an Seen und in Schluchten.
INFORMATIONEN ZUR VINTGAR KLAMM
Die Klamm liegt etwa 4 Kilometer von Bled entfernt und eignet sich somit auch wunderbar für einen spontanen Ausflug. Erst vor knapp 130 Jahren wurde die Klamm entdeckt und daraufhin bald auch touristisch erschlossen. Die Namensgebung ist auf zwei verschiedene Erklärungen zurückzuführen. Einmal wird gesagt, dass die Schlucht im Querschnitt an ein Weinglas erinnert oder dass es nach bestimmten Weinbergen (Vintgar auf deutsch Weingarten) benannt wurde.
Die Besucherzahlen nehmen Jahr für Jahr zu, sodass in den letzten Jahren der Preis erheblich erhöht wurde. Mittlerweile zahlt man pro Person (als Erwachsener) 10 Euro für das Betreten der Klamm ohne Parken. Für mich ein schon sehr stattlicher Preis, den man sich vor allem als Familie erst einmal leisten können muss.
START DER “WANDERUNG”
Parkmöglichkeiten finden sich direkt vor dem Eingang zur Klamm, doch zur Hochsaison wird empfohlen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schlucht zu fahren oder zu Fuß von Bled aus zu gehen. Der Parkplatz vor der Schlucht kostet 5 € pro Auto und 10 € für ein Wohnmobil. Vom Parkplatz aus sind es nur ein paar Meter zum Eingang der Schlucht, wo man sich erst einmal ein Ticket kaufen muss. Dies kannst du aber auch schon vorab online kaufen, wenn du ein Zeitfenster angibst. Und dann geht es auch schon direkt in die Schlucht. Das Wasser fängt auch hier schon an ein bisschen wilder zu werden und wir sehen nach wenigen Gehminuten die erste Brücke und somit auch der für mich “richtige” Beginn der Schlucht. Am Anfang ist es hier – selbst um 17 Uhr – noch richtig voll, doch je tiefer wir in die Schlucht vordringen, desto kleiner werden die Menschenmassen und wir begegnen nur noch ein paar vereinzelten Paaren.
Doch, um ganz ehrlich zu sein und auch auf meinem Reiseblog die ungeschönte Wahrheit nicht auszulassen – die Menschenmassen in der ersten Hälfte des Weges stressen mich ganz schön. Die Wege und Brücken sind nicht besonders breit und so läuft man entweder in ein Foto/Video herein oder hat selbst viele fremde Menschen auf eigenen Bildern. Auf dem Weg stehen bleiben und einfach die wunderschöne Natur genießen hat hier nicht den Vorrang für die meisten. So kommt es mir jedenfalls vor. Fast alle Besucher legen meiner Meinung nach ein ordentliches Geh- oder Renntempo(?) vor und so werde ich bei jeden Meter nur noch genervter. Tja, das habe ich mir aber auch irgendwie selbst eingebrockt. Solche Hauptsehenswürdigkeiten ziehen natürlich einige Menschen und vor allem Familien in den Sommerferien und der Hauptreisezeit an. Mich ja schließlich auch! Daher lautet mein Rat hier, die Hauptsaison eher zu vermeiden, wenn man in Ruhe die Natur genießen und nicht durchgeschubst werden will! Oder wirklich kurz vor Schluss die Klamm zu besichtigen, wenn die großen Reisebusse schon abgefahren sind. Diesen Tipp haben wir von unserer “Vermieterin” in Bled bekommen. Die Vintgar Klamm ist insgesamt 1,6 Kilometer lang und beeindruckt den gesamten Weg mit der schönen Natur, bestehend aus grünem bis türkisem Wasser, Wasserfällen und engen Schluchten. Kurz vor Ende des Weges kommt man an der Steinbrücke der Bohinjer Eisenbahn. Unter der beeindruckenden Brücke aus dem Jahr 1906 sind mehrere Wasserfälle, die wirklich toll aussahen. Der Weg ist definitiv nicht schwer zu gehen, aber er ist nicht barrierefrei. Auch mit Kinderwagen sieht es hier sehr schlecht aus, da der Weg einerseits zu eng ist und es mehrere Stufen gibt. Wer mit dem Hund den Klammweg gehen möchte, hat Glück, denn Hunde sind hier erlaubt. Doch es herrscht Leinenpflicht in der gesamten Klamm!
Es gab tatsächlich einen Ort und ein Motiv, welches mir am besten gefallen hat und das siehst du am Bild unten. Der Wasserfall Sum liegt ganz am Ende des Klammweges und rauscht unter einer Brücke 13 Meter in die Tiefe. Übersetzt bedeutet Sum Geräusch und das passt wirklich sehr gut. Der Wasserfall stürzt wortwörtlich in die Tiefe und beeindruckt durch seine wunderschöne Umgebung. Während hinter einem die Berge schlummern, fällt das Wasser dreizehn Meter in dunkel- bis hellgrün schimmerndes Wasser. Um den Wasserfall anschauen zu können, musst du den Weg verlassen – hierfür wieder durch die “Schranke” durch und auf die andere Seite gehen. Der Weg ist ausgeschildert und dauert nur etwa 5 Minuten, doch lohnt sich ungemein!