Wenn ich ganz ehrlich bin, war ich das erste Mal, als ich die Brillenpinguine auf Bildern gesehen habe, etwas überrascht. Pinguine in Südafrika? Leben Pinguine nicht eher in kälteren Gefilden?
Nach einigen Nachrichten von Familie und Freundinnen hatten wohl die meisten ähnliche Gedanken wie ich. Doch hier nahe Simons Town nahe Kapstadt in Südafrika lebt eine Kolonie von Brillenpinguinen mitten am Strand und die Pinguine dort zu erleben, ist ein wirklich fantastisches Erlebnis!
Offenlegung: Unbezahlte und unbeauftragte Werbung – Ich habe die Tour selbst gezahlt und mir wurde nichts gesponsert.
- Es leben etwa 2000-3000 Pinguine in der Kolonie am Boulders Beach
- Brillenpinguine sind aufgrund von Überfischung als gefährdete Spezies eingestuft worden
- Man sollte die Pinguine weder stören noch bedrängen oder anfassen!
- Boulders Beach ist mit der Bahn, einem Mietwagen oder im Rahmen einer Tour zu erreichen
- Ich habe den Boulders Beach zusammen mit Kabelo, meinem Tourguide von AirBnB entdeckt – diese Entdeckung kann ich wärmstens empfehlen
- Eintrittspreise für internationale (Erwachsene) Touristen: 170 R (Stand Februar 2022)
- Boulders-Besucherzentrum: +27(0) 21 786 2329
Mehr über Brillenpinguine
Der Brillenpinguin ist der einzige in Freiheit lebende Pinguin in Afrika.
- Die Brillenpinguine werden 60-70 cm groß und ist bis zu 3kg schwer
- Sie erreichen ein Alter von 15-20 Jahren
- Aufgrund des rosa Flecks um ihre Augen tragen sie den bekannten Namen Brillenpinguin (nur auf Deutsch)
- Ihr Lebensraum ist an der afrikanischen Westküste und auf den Inseln von Angola, den Pinguininseln Namibias bis zur südafrikanischen Ostküste bei Natal und Mosambik
- Zur Fortpflanzung bauen die Brillenpinguin-Eltern ein Nest in geschützten Erdlöchern, in welches das Weibchen 1-2 Eier legt – die Eier werden etwa 40 Tage von der Mutter und dem Vater abwechselnd versorgt
- Brillenpinguine ernähren sich vor allem von Schwarmfischen wie Sardinen, Makrelen und Sardellen und schwimmen bis zu 50km weit für ihre Futtersuche
- Die Brillenpinguine am Boulders Beach haben wenig Berührungsängste und gehen vollkommen offen mit den Menschen um
Vom Aussterben bedroht
In 60 Jahren hat sich die Population der Brillenpinguine um etwa 80/90% verringert: Im Jahr 1956 wurden etwa 150.000 Brutpaare gezählt, im Jahr 2016 gab es hingegen nur noch 20.000 Brutpaare auf der Welt (hier gibt es leicht unterschiedliche Zahlen). Der Rückgang der Brillenpinguine in Boulders Beach und weltweit sind das Ergebnis von verschiedenen Faktoren, unter anderen:
- Lebensraumzerstörung
- Auswirkungen von Ölverschmutzungen und anderen Meeresverschmutzungen
- Auswirkungen der globalen Erwärmung auf Fischbestände und Fischbewegungen
- Überfischung
- Unverantwortliche touristische Aktivitäten
- Illegale Tierhaltung
Unterwegs mit einem Guide
Dass Boulders Beach ein ganz besonderer Ort ist, merkt man nicht erst beim Besuch. Selten leben so viele Pinguine am Festland – an Boulders Beach jedoch wurden ihnen aufgrund des Schutzprojektes des Naturschutzgebietes ein großer, geschützter Lebensraum gegeben. Es gibt auf der Welt nirgends einen vergleichbaren Ort, an welchem du den Pinguinen so nah kommen und sogar mit ihnen schwimmen kannst. Dafür ist Simons Town nicht umsonst berühmt! Besucherinnen können von zwei Stegen aus die Pinguine bewundern oder an einem kleinen Abschnitt am anderen Eingang etwas weiter (am Boulders Beach) näher zu den Pinguinen. Doch auch hier ist überall klar und deutlich gekennzeichnet, wo der geschützte Lebensraum der Pinguine beginnt und Mensch nicht weitergehen darf. Und daran sollte man sich natürlich halten! Die anderen Strände und Buchten gehören zum geschützten Bereich der Pinguine.
Ich war bei meiner Reise zweimal bei der Pinguinkolonie – einmal nur kurz während einer großen Tagestour zum Kap der guten Hoffnung und das zweite Mal mit einem Guide von AirBnB, Kabelo, der seit fünf Jahren Touren zu den Pinguinen anbietet, um Touristinnen diese beeindruckenden Tiere näherzubringen und über diese aufzuklären. Die Tour kostet knapp 30 €, geht insgesamt vier Stunden, startet in Kapstadt und führt über Hout Bay und die malerische Küstenstraße Chapman’s Peak Drive zum Boulders Beach, der Heimat der afrikanischen Pinguine. Hier nimmt sich Kabelo viel Zeit zum Beantworten aller Fragen und klärt über die Pinguine und die Problematik der Überfischung und co. auf. Dadurch, dass man auch nur in einer kleinen Gruppe unterwegs ist und die Tour so lange dauert, haben alle ausreichend Zeit die kleinen Pinguine etwas besser kennenzulernen, mit ihnen zu schwimmen und zu fotografieren. Es hat wirklich viel Spaß gemacht die Pinguine auch so noch einmal besser kennenzulernen, als sie nur von den Stegen aus zu beobachten! Du solltest bei einer Reise unbedingt einen Besuch in Boulders Beach mit einbeziehen – es lohnt sich 🙂
[…] habe. In Kapstadt und Umgebung gibt es wirklich viel zu erleben, vor allem mit Meerestieren. Hier kannst du mehr über die Pinguinkolonie nur 30 Kilometer von Kapstadt entfernt lesen (auch eines […]