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Blaubeuren liegt im Talkessel der Urdonau und wird auch Perle der Schwäbischen Alb genannt. Nicht nur wegen der archäologischen, landschaftlichen und geologischen Schätze trägt die Stadt den Titel „Perle“ – das durften wir an zwei Tagen herausfinden!

Blaubeuren ist nach außen hin vor allem durch den Blautopf bekannt, doch wir konnten noch andere wundervolle Ecken in Blaubeuren entdecken. Auf unserer Tour durch Deutschland hat mir Blaubeuren in Baden-Württemberg fast am besten gefallen. Nicht zuletzt auch durch die großherzige Gastfreundschaft, die wir dort erleben durften!

 

Blautopf

Der Blautopf  liegt malerisch inmitten von Blaubeuren, umrandet von der Mühle mit historischer Schmiede und dem Kloster. Den Namen trägt „Deutschlands berühmteste Karstquelle“ aufgrund seiner türkis-blauen Farbe. Den Blautopf kennen viele von euch wahrscheinlich schon, denn im ganzen Internet werden Bilder dieses magischen Ortes gezeigt. Daher kannte ich den Blautopf auch schon vor meinem Besuch in Blaubeuren und habe mich unglaublich darauf gefreut! Denn nicht nur durch den Blautopf, sondern auch dank der Kulisse ist dieser Ort wie aus einem Märchen entsprungen. Dazu kommt dann noch die Sage um die schöne Lau und schwups fühlen wir uns auch wie in einem Märchen! Doch weiter unten mehr dazu…

Woher hat der Blautopf denn nun eigentlich seine Farbe?

Um es vorab schon einmal auszuschließen – nein, es wurde keine Tinte mehrmals in den Blautopf gekippt, um ihn so einzufärben! Aber diese Erzählung gab es tatsächlich damals. Das war eine der Geschichten, die sich um den Blautopf drehen: Anscheinend erzählte man sich, dass jeden Tag ein Fass voll Tinte in den Blautopf geschüttet wurde. Und noch eine weitere tolle Erzählung dreht sich um den Blautopf. Immer, wenn jemand versucht hat die Tiefe des Blautopfs zu messen, kam eine Nixe und hat das Lot gestohlen, sodass die Tiefe nie ermittelt werden konnte. Heutzutage kennen wir natürlich die Tiefe des Blautopfs, doch schwelgen wir gleich noch ein bisschen weiter in den Sagen und Erzählungen rund um diesen Ort!

(Der Ursprung der Farbe hat in Wirklichkeit mit Lichteinstrahlung, der Wetterlage und der Tiefe des Blautopfes zu tun).

Die Sage um die Schöne Lau

Im Schwabenlande, auf der Alb, bei dem Städtlein Blaubeuren, dicht hinter dem alten Mönchskloster, sieht man nächst einer jähen Felsenwand den großen runden Kessel einer wundersamen Quelle, der Blautopf genannt. Gen Morgen sendet er ein Flüßchen aus, die Blau, welche der Donau zufällt. Dieser Teich ist einwärts wie ein tiefer Trichter, sein Wasser von Farbe ganz blau, sehr herrlich, mit Worten nicht wohl zu beschreiben; wenn man es aber schöpft, sieht es ganz hell in dem Gefäß. – Anfang der Sage

 

Denn neben den lustigen Erzählungen, dreht sich eine ganz besondere Sage um den Blautopf – die der schönen Lau. Eduard Mörike hat sich vom Blautopf zu einer Geschichte inspirieren lassen. In der Sage wird erzählt, dass eine Wassernixe, die schöne Lau, im Blautopf wohnte. Sie war weder gut noch böse und kam sogar bei dem Klang der Klosterorgel an die Oberfläche, um den Klängen zu lauschen. Doch die Nixe hat ein trauriges Schicksal; sie wurde ihrem Mann- einem Wasserkönig des Schwarzen Meers – verbannt, da sie keine lebenden Kinder gebären konnte. Ihre Verbannung konnte sie nur durch eines aufheben – indem sie fünf mal herzlich lachte. Unter anderem durch einen Zungenbrecher der Blaubeurer konnte die Nixe wieder  lachen. Und nach dem fünften Lachen wurde die Verbannung aufgelöst und sie konnte wieder zu ihrem Gemahlen zurückkehren. Der Grund für das Lachen war einmal auch der Zungenbrecher, mit dem selbst die schöne Lau ihre Schwierigkeiten hatte:

 

`s leit a Klötzle Blei glei bei Blaubeura –
glei bei Blaubeura leit a Klötzle Blei…

 

Der Zungenbrecher spielt auf ein großen Fels in Blaubeuren an, das „Klötzle Blei„. Seither zählt der Fels zu den Wahrzeichen Blaubeurens. Eine Statue der schönen Lau könnt ihr übrigens auch gleich beim Blautopf finden!

Blauhöhlensystem

Und jetzt schneide ich noch kurz ein Thema an, mit welchem ich mich aber auch noch einmal in einem separaten Beitrag beschäftigen werden – dem Blauhöhlensystem.

Ich muss gestehen, dass ich persönlich vor unserem Besuch noch nichts von dem Höhlensystem gewusst habe. Als wir einen Film über das Höhlensystem unter dem Blautopf gesehen und mehr über die spannenden Höhlenforschung erfahren haben, war ich total begeistert! Das Thema hat mich sehr gefesselt und ich freue mich euch schon ausführlich darüber zu berichten. Doch hier ist schon mal eine Kurzzusammenfassung: Der Eingang zu dem größten Höhlensystem der Schwäbischen Alb liegt im Blautopf. Seit 1957 erkundeten Taucher den Blautopf, 1960 wurde erstmals der Eingang zu der Blautopfhöhle entdeckt. Die Arbeitsgemeinsschaft Blautopf, zu der neben Tauchern auch Wissenschaftler zählen, wurde erst 1997 gegründet. Mittlerweile sind über 12,5 Kilometer erschlossen und vermessen worden, einen tieferen Einblick in die Forschung findet ihr hier. Hinweis: Die Höhlen sind bislang nicht für Besucher zugänglich!

 

Hammerschmiede am Blautopf

Die Hammerschmiede liegt direkt am Blautopf und kann ebenfalls besichtigt werden. Die genauen Öffnungszeiten sind von 24.03-01.11 täglich von 9-18 Uhr. Die Zeiten gelten sowohl für die Schmiede als auch für das Café und den Souvenirladen. Die Hammerschmiede ist ein Erlebnis für alle, die Interesse an einer historischen Schmiede haben. Leider konnten wir das Schauschmieden in der Schmiede nicht sehen, da dieses „nur“ jeweils am 1.,3. und 4. Wochenende stattfindet. Hier könnt ihr mehr darüber erfahren!

Übrigens könnt ihr hier auch Schmiedekurse belegen (wie cool ist dass denn?). Ich habe mir hier ein Hufeisen selbst gekauft und es als Glücksbringer mit nach Hause genommen 🙂 Ich würde euch auf jeden Fall empfehlen euren Ausflug zum Blautopf auch mit einer Besichtigung der Hammerschmiede zu verbinden. Mir hat diese sehr authentische und historische Werkstatt sehr gut gefallen!

 

Blautopfbähnle

Habt ihr noch mehr Lust auf Nostalgie? Dann ist das Blautopfbähnle bestimmt etwas für euch! Mit dieser nostalgischen Bahn könnt ihr tolle Fahrten in und rund um Blaubeuren machen. Das Bähnle fährt euch durch die Innenstadt, zum Blautopf oder sogar zu Höhlen und einem Biosphärengebiet. Hier findet ihr alle Fahrten.

 

Sommerbühne am Blautopf

Jährlich wird ein Kulturfest am Blautopf veranstaltet – die Sommerbühne am Blautopf. Die Bühne steht tatsächlich gleich beim Blautopf und wird von bekannten Künstler/-innen aus Deutschland, der Region und aller Welt bespielt. Mittlerweile lockt das Open-Air-Festival um die 10.000 Besucher an.

 

Kloster Blaubeuren

Doch nun weg vom Blautopf, hin zum Kloster! Denn dieses ist nur wenige Meter vom Blautopf entfernt und ebenfalls sehr spannend; ganz besonders der Hochaltar.

Heutzutage werden die Gebäude als Gymnasium und Standort der Evangelischen Seminare Maulbronn und Blaubeuren genutzt. (Fun Fact – im Kloster Maulbronn waren wir zwei Tage später!) Sofort ist mir aufgefallen, dass die Klosteranlage sehr gut gepflegt und erhalten ist, besonders gefallen haben mir neben dem Altar auch der Klostergarten mit allerlei Kräutern. Der Ort hat trotz anderer Besucher eine angenehme Ruhe ausgestrahlt.

 

Hier gibt es wirklich viel interessantes zu entdecken: Einen wunderschönen Kreuzgang, den eben erwähnten Garten und den Hochaltar. Man kann es fast so sagen: Der spätgotische und doppelflügelige Hochaltar ist das Highlight des Klosters (zu sehen auf dem 3.Bild). Dieser wurde von Bildhauern und Malern der Ulmer Schule erschaffen und ist sehr beeindruckend!  Das Kloster ist auch auf jeden Fall einen Besuch wert!

 

Heimatmusem / Badehaus der Mönche

Ein besonderes Gebäude beim Kloster ist das Badehaus der Mönche. Das Badehaus ist das einzige erhaltene seiner Art in ganz Deutschland. Hier lassen sich noch gut die Holzbottiche, in denen sich die Mönche gewachsen haben, erkennen! Auf drei Stockwerke verteilt befindet sich das Heimatmuseum und informiert die Besucher über die Vergangenheit und Geschichte Blaubeurens.

Hier findet ihr die Öffnungszeiten und Preise des Badehauses.

 

Spaziergang durch die historische Altstadt

Und nun geht es weiter in die Altstadt von Blaubeuren. Hier habe ich leider fast keine Bilder, da es bei unserem Stadtspaziergang öfters geregnet hat. Doch das hole ich nach! 🙂

Ganz besonders gefallen hat mir der Altstadtrundgang. Dieser führt euch etwa 1,5 Kilometer durch die Altstadt an 13 Pfeilern entlang. So könnt ihr auf eigene Faust die tolle Stadt erkunden! An den Pfeilern befinden sich nur Bilder mit einer Kurzinformation, wo ihr euch gerade befindet inklusive einem QR Code. Wenn ihr diesen einscannt, werden euch Informationen zu eurem Standort und dem nächsten Ziel angezeigt. Erst war ich etwas verdutzt; man ist ja an Tafeln mit ausführlicheren Informationen gewöhnt, doch an sich ist die Idee mit den Bildern ziemlich spannend!

Wusstet ihr schon?

Blaubeuren gehört zu den besterhaltensten mittelalterlichen Altstädten im Südwesten. Die Altstadt versprüht sehr viel Charme – durch die schönen Fachwerkhäuser, die verwinkelten Gassen und süßen Läden.

 

Meine Tipps für euren Stadtspaziergang:

  • Verweilt an einem der Brunnen in der Stadt
  • Sucht den Hohe Wil – das schönste Fachwerkgebäude der Blaubeurer Altstadt
  • Schaut euch die Holzbalkone im Gerberviertel an
  • Besucht den Bauernmarkt am Freitag, welcher sich am Kirchplatz befindet oder den Wochenmarkt am Mittwoch/Samstag
  • Fühlt Blaubeuren am Tastmodell am Kirchplatz 
  • Nimmt ein Mitbringsel für Zuhause mit, hier sind ein paar Ideen

URMU – Urgeschichtliches Museum

Wer mehr zu der Urgeschichte und Eiszeitkunst erfahren will, ist hier genau richtig! Das Museum zeigt wie die Menschen während der Eiszeit gelebt haben und schmückt die Ausstellung mit Funden von Kunst, Musik und Schmuck aus. Hier werden eiszeitliche Kunstwerke liebevoll und schön präsentiert, die Geschichte dahinter anschaulich erklärt und dargestellt. Ich habe selten so ein schönes Museum gesehen, welches gleichzeitig so interessante Funde bereit hält!

Die Highlights des Museums:

  • Dunkelblau – die Farbe der ewigen Nacht“ – Ein Film über das Höhlensystem des Blautopfs
  • Ein paar der ältesten Flöten der Welt, geschnitzt aus Gänsegeierknochen und Mammutelfenbein, auf denen man spielen kann
  • Die Venus vom Hohle Fels – die älteste bis heute bekannte Frauenfigur (40.000 Jahre alt)
  • Steinzeitwerkstatt (Sonntags 14-17 Uhr) – Mitmach-Aktionen zur Steinzeit

Klettern rund um Blaubeuren

Wir hatten das Glück noch eine tolle Erfahrung in Blaubeuren sammeln zu können – wir durften einen Kletterkurs am Felsen machen! Seit Jahren war ich nicht mehr klettern und noch nie draußen. In Blaubeuren hatten wir somit die Möglichkeit das erste Mal an einem Felsen zu klettern. Hier waren wir mit Alpine Welten unterwegs und haben einen Kurs für Einsteiger erhalten. Ich war richtig aufgeregt und habe so darauf gehofft, dass sich das Wetter hält – und tatsächlich, wir haben es geschafft im Trockenen zu klettern! Die Schwäbische Alb ist das bedeutendste Klettergebiet Baden-Württembergs und das Klettergebiet Blautal bietet Kletterfreunden 30 Kletterfelsen von den Schwierigkeitsgraden 2-10 an. Wir waren beim Blaufels klettern (den genauen Namen weiß ich leider nicht mehr) und hatten wirklich sehr viel Spaß!

Hier findet ihr Tipps zum Klettern im Blautal.

 

Blaubeuren von oben

Wie regelmäßige Leser bestimmt schon bemerkt haben, betrachte ich Orte sehr gerne von oben. So auch Blaubeuren. Nach unserer Klettertour sind wir ein paar Höhenmeter zu einem Aussichtspunkt – dem Blaufels – gestiegen. Dort bot sich uns ein fantastischer Blick auf Blaubeuren und Umgebung! Ich habe für euch nun ein paar Aussichtspunkte gesammelt, von denen ihr ebenfalls Blaubeuren von oben sehen könnt:

Hoteltipp

Wir haben im Hotel Ochsen logiert und dort auch Abends ein wunderbares Essen genießen dürfen! Das Hotel ist in einem wunderschönen roten Fachwerkshaus untergebracht und sehr modern gestaltet. Trotzdem verliert es deshalb nicht an Gemütlichkeit. Das Hotel liegt sehr zentral – perfekt für alle Aktivitäten – und bietet genügend Parkplätze. Perfekt war auch das kostenlose WLAN, welches zu unserem Erfreuen, sehr gut funktioniert hat!

Wie schon erwähnt war das Essen im Restaurant ausgezeichnet, die Gaststuben sind auch sehr stilvoll und gemütlich eingerichtet. Das Hotel Restaurant besteht übrigens seit über 500 Jahren. Die Küche ist hier vorwiegend schwäbisch ausgerichtet mit frischen Produkten aus der Region. Eine klare Weiterempfehlung!

Informationen

Hej, ich bin Sophia! Was ich besonders mag: Wanderungen, veganes Essen, Schnee, Bayern, Musik, Fotografie, Serien, Regensburg.

kontakt@sophias-welt.de

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[…] Klettererlebnis hingegen liegt aber noch gar nicht so weit zurück; im Juni war ich an einem Felsen in Blaubeuren klettern. Deshalb habe ich mich sehr auf die Kletterei […]

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[…] 33. Den Blautopf in Blaubeuren besichtigen. Der Blautopf ist Deutschlands berühmteste Karstquelle und wie aus einem Märchen entsprungen! […]